Sprue, Marsh Klassifikation
Klinik
Die Sprue tritt in jedem Lebensalter auf, bei Kleinkindern ab Kontakt mit gliadinhaltigen Nahrungsmitteln (Brot etc.) wird oft erst beim Erwachsenen manifest (z. B. ältester Patient einer Studie 82 Jahre) beim Erwachsenen häufig oligo- bis asymptomatisch DD bei Anämie, Osteoporose, unklaren Bauchbeschwerden.
- kann anfangs einem Reizdarmsyndroms ähneln, so dass bei dieser Kondition die Suche nach einer Sprue sinnvoll ist (Aliment Pharmacol Ther 2003; 18: 231-235)
- häufig okkulter intestinaler Blutverlust und unzureichende Eisenresorption mit Ausbildung einer Eisenmangelanämie
- Diagnosestellung erfolgt meist erst viele Jahre (im Mittel 5) nach Auftreten der ersten Symptome
- das Leitsymptom Anämie führt selten, die Diarrhöe häufig zur richtigen Diagnose
Indikationen zur Diagnostik
- unklare Eisenmangelanämie
- unklare chronische Diarrhöe
- Kinder mit neu entdecktem Diabetes mellitus
- Reizdarmsyndrom
Diagnosestellung
- Dünndarmbiopsie = Goldstandard
- Antikörper:
- Antigliadin-Antikörper
- Antiendomysium-Antikörper
- besser IgA-Antitransglutaminase (5% falsch neg., 5% falsch pos.)
- Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft für gastroenterologische Pathologie (Der Pathologe 2001):
- Klassifikation auf Basis der Marsh-Klassifikation (QJM 88:9-13) in 4 Typen
- Diagnostische Kriterien:
- gesteigerter Gehalt intraepithelialer Lymphozyten, Schwellenwert >40 IEL / 100 Enterozyten
- Kryptenmorphologie
- Zottenmorphologie